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Pedanten und fabrikmässigen Büchermacher, deren einer 4000 Bücher geschrieben haben soll; Seneca meint, der Mann würde zu bedauern sein, wenn er so viele gelesen hätte. Dieses Unkraut der alten Litteratur ist von demselben Feuer verzebrt worden, welches leider auch so manchen edlen Weizen vertilgt hat. Es begann darauf eine neue Production im Mittelalter, anfangs in derselben stillen und feierlichen Weise, wie in alten Zeiten. Einsame Denker, welche mit schüchternem Muthe die Arbeit ihres Geistes dem Pergamente anvertrauen; fromme Mönche, welche in der Zurückgezogenheit des Klosters die Bücherrollen vervielfältigen; die Litteratur ist gleichsam zu ihrem ersten Stadium zurückgekehrt, wo sie ein Geheimniss war, aber freilich, um nur bald um so schneller ihre beiden übrigen Stadien zu durchlaufen, wo sie ein Gut ist und wo sie zum Uebel wird.

(Beschluss folgt.)

Des Bibliographen Dr. Dibdin äussere Lebensverhältnisse und Schriften. (Beschluss.)

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Wir kommen jetzt zu der Periode der Entstehung des Roxburgh Club, welcher bei Gelegenheit des Verkaufs der dem Herzog von Roxburgh gehörigen Bibliothek seinen Ursprung nahm, im Juni 1812. Dibdin hat hierüber ausführlich in seinem Decameron gesprochen, so wie in einem langen Kapitel der Roxburghiana und in seinen Literary Reminiscenses. Von den 18 ursprünglichen Mitgliedern sind nur noch der jetzige Herzog von Sutherland und Mr. Utterson am Leben. Die Zahl war nach und nach bis auf ein und dreissig angewachsen, bis zu welcher sie auf die Dauer festgesetzt worden war. Dibdin war Vice-Präsident und Lord Spencer Präsident.

Es scheint, dass die Bibliothek des Letzteren Dibdins Aufmerksamkeit bei der Bearbeitung der typographischen Alterthümer wesentlich auf sich gezogen hat. Er fand hier so zahlreiche Erzeugnisse der Presse des Festlandes, welche seine Bewanderung erregten, dass er von den weniger interessanten Producten der unbedeutenderen englischen Drucker abgezogen wurde. Sein erstes Werk über diese reiche Sammlung ist betitelt:,,Book Rarities, or a Descriptive Catalogue of the most curious, rare and valuable Books of early date, chiefly in the Collection of the Rt. Hon. George John Carl Spencer, K. G."

Hiervon wurden 36 Exemplare abgezogen, und es besteht aus 34 Seiten, welche, mit zwei Ausnahmen, sich lediglich mit den ersten Ausgaben Dante's und Petrarca's in Spencers Hause beschäftigen. Diese so eng begrenzte Aufgabe, welche er sich dabei gestellt hatte, dehnte er bald weiter aus in dem Werke, welches den Titel führt:,,Bibliotheca Spenceriana" und in vier Bänden in einem das Royaloctav übersteigenden Formate von ibm herausgegeben wurde; sämmtliche Exemplare davon warden abgesetzt, die in kleinerem Formate für 8 Pf. 8 Sh., die auf breiterem Papier für 18 Pf. 18 Sh. Die Ablieferung fand im April 1814 statt. Ein Supplement kam im Jahre 1815 dazu ; die Aedes Althorpianae können als der 5. und 6. Band betrachtet werden, und der Catalogue of the Cassano library (eine Sammlung, welche im Jahre 1820 zur Spencerschen hinzukam) bildete im Jahre 1820 einen Zusatzband.

Als er im Jahre 1812 zur Wiedererlangung seiner Gesundheit zu Ramsgate sich aufhielt, und sich zur Erholung für diese Arbeiten einige Zeit lang mit Dryden, Pope und andern Dichtern beschäftigt hatte, wendete er sich zu seinem ferneren Vergnügen zur Abfassung eines Gedichts in reimlosen Versen, ,,Bibliography" betitelt, und versah es reichlich mit Noten. Nur 50 Exemplare wurden abgezogen.

Sein grosses Werk,,The bibliographical Decameron" wurde zuerst im Juni 1815 durch eine Nachricht über den gelben Rock des alten Sylvanus Urban" angekündigt. Es erschien im December 1817 in 3 Bänden. Die Kosten, welche der Vf. auf dieses Prachtwerk wendete, beliefen sich auf 5000 Pf.; aber er setzte die ganze Auflage von, wie wir glauben, 18 Exemplaren auf grösserem und 760 auf kleinerem Format ab (viele von den letzteren stiegen im Preise auf 9 Guineen, während der Subscriptionspreis 71, Guineen gewesen war) und das Resultat davon war nicht allein überaus glänzend, sondern wahrscheinlich auch gewinnreicher, als bei jedem andern Werke des Vfs. Es wurden ihm Anerbietungen zur Republication desselben in Frankreich gemacht, was jedoch dadurch verhindert wurde, dass die Platten unbarmherzigerweise vom Vf. vernichtet worden waren.

Unmittelbar nach der Vollendung des Decameron unternahm Dibdin ein anderes mit Verschönerungen der Kunst reich ausgestattetes Werk, eine Beschreibung des Landsitzes seines Gönners, des Lord Spencer zu Althorp in Northamptonshire, und der daselbst vorhandenen Kunstwerke und Bücherschätze. Es führte den Titel,,Aedes Althorpianae" und enthielt zugleich ein Supplement zu der Bibliotheca Spenceriana. Gegen 2000 Pf. wurden den Kupferstechern der Platten bezahlt, und das Werk erst im April 1822 veröffentlicht.

Im Jahre 1818 begab sich Dibdin in's Ausland, und nachdem er neun Monate ununterbrochen mit Untersuchung von

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öffentlichen und Privatbibliotheken beschäftigt gewesen war, kehrte er mit dem Entschlusse in sein Vaterland zurück, die Resultate seiner Forschungen unter dem Titel: A bibliographical, antiquarian aud picturesque Tour an's Licht treten zu lassen. Das Werk erschien im Frühjahr 1821. Der Vf. wurde von Mr. George Lewis als Künstler unterstützt, indem die schönsten Kupfer von seinem Pinsel herrühren, und derselbe nach seiner eigenen Angabe späterhin eine Reihe radirter Blätter als Supplement herausgab. Die Summe, welche den Kupferstechern bezahlt worde, belief sich auf beinahe 5000 Pf. Dibdin hat daher wohl Recht, wenn er in seinen Reminiscenzen rühmt, dass dieses das kostbarste Werk in Hinsicht auf Ausschmückung und das gefährlichste in Hinsicht auf Verantwortlichkeit sei, zu welcher ein Reisender, wenn er sich auf seine eigenen Mittel ausschliesslich verlässt, - stets verpflichtet war. Die zweite Ausgabe, in drei kleineren Bänden ohne die Verzierungen der ersteren, aber mit einigen wenigen Zusätzen, erschien im Jahre 1829. Eine französische Uebersetzung, verfasst von Theodor Licquet, mit hinzugefügten Noten, erschien 1825 zu Paris in 4 Bänden; letzterer ist derselbe Gelehrte und Conservator der öffentlichen Bibliothek za Rouen, welcher vorher den neunten, diese Bibliothek betreffenden Brief im Jahre 1821 übersetzte und herausgab. Auch Mr. G. A. Crapelet übersetzte den dreissigsten Brief,,de l'Imprimerie et la Librairie de Paris" mit einigen Noten 1821 in Octav, worauf Dibdin in einem Pamphlet unter dem Titel:,,Roland for an Oliver antwortete, von welchem nur 36 Exemplare abgezogen wurden.

Im Jahre 1819 fasste Dibdin den Plan, eine Geschichte der Universität Oxford herauszugeben, und zwar nach einer sehr grossartigen Scala. Die erste Classe von Subscribenten sollten, um den Titel patrons erhalten zu können, jeder 100 Pf. unterzeichnen; er erhielt unter dieser Bedingung sieben Namen, nämlich Lord Grenville, den Kanzler, den Erzbischof von Canterbury, Earl Spencer, Thomas Grenville, Joseph Neeld, Esq. M. P., W. J. Esq. und Thomas Ponton Esq. Es war veranstaltet worden, die Summe von 6330 Pf. auf die Kupferstiche zu verwenden; allein der Plan missglückte, worüber man Näheres in des Vfs. Reminiscenzen S. 849 u. f. nachlesen kann.

Dibdin stand jetzt auf dem Puukte hinsichtlich seiner finanziellen Umstände in eine so missliche Lage zu gerathen, dass er zeitlebens darin bleiben zu müssen schien. Zur temporären Erleichterung derselben gab er auf dem Wege der Subscription einen Band Predigten in den Kapellen von Brompton, Quebeck und Fitzroy gehalten, im Jahre 1820 in Octav heraus.

Vom Juni 1822 bis December 1825 war er Mitarbeiter an dem,,Museum", einer Wochenschrift, welche von A. J. Valzy

projectirt war und von Bailey, dem Herausgeber von Facciolatis Lexicon, redigirt wurde. Man bot Dibdin die Redaction gegen einen Jahrgehalt von 200 Pf. und den Antheil defs sechsten Theils vom Ertrage an. Er lehnte es ab, worauf man das Geschäft Mr. Georg Soane anvertraute; jedoch beides, sowohl Eigenthum als Redaction ging in kurzer Zeit in mehrere Hände über und das Erscheinen selbst dauerte nicht viel länger.

Im Jahre 1828 erhielt Dibdin durch die fortdauernde Freundschaft des Earl Spencer die Stelle eines Vicar von Exning bei Newmarket, welche der Decan und das Kapitel von Canterbury zu vergeben hatten und Dibdin in seinen Reminiscenzen wenig einträglich nennt; doch finden wir in dem Return von 1831, dass sie zu 311 Pf. mit einer Pfarre abgeschätzt wird. Er theilte eine kurze Geschichte der Parochie dieses Ortes dem British Magazine mit. Fast unmittelbar darauf bewirkte ebendieselbe mächtige Theilnahme dieses seines Gönners bei dem Patron, dem Earl von Liverpool, dass Dibdin zur Pfarre von S. Maria zu Bryanstone Square vorgeschlagen wurde, welche eben damals gegründet und den 7. Januar 1824 eingeweiht worden war. Die Predigt, welche der Pfarrer bei dieser Gelegenheit hielt, wurde gedruckt und herausgegeben.

Im Jahre 1824 förderte Dibdin ein anderes Werk zu Tage, welches den Titel führt:,, The Library Companion or the Young Man's Guide and the Old Man's Comfort in the choice of a Library" in einem Octavbande. Bei dieser schwierigen Aufgabe, welche eine vertraute Bekanntschaft mehr mit den geistigen Eigenthümlichkeiten der Schriftsteller als der materiellen Förmlichkeit ihrer Schriften erfordert, fanden diese Arbeiten nicht die Anerkennung, welche seinen früheren zu Theil geworden waren. Er wurde von dem British Critic und den Westminster und Quaterly Review hart mitgenommen, worauf er in einem Postscript, welches zur Privatvertheilung gedruckt wurde, eine Erwiederung gab; doch wurde er abgeschreckt mit einem zweiten Betrachtungen enthaltenden Bande hervor

zutreten.

Im Jahre 1825 lieferte er einen andern Band Predigten, welche er in St. Marien zu Bryanstone - square gehalten hatte. Zwei Jahre später förderte er die vierte Auflage seiner ..Reproduction to the Greek and Latin Classics", welche bei dieser Gelegenheit völlig amgearbeitet worden war, and 1828 eine Ausgabe von Thomas Kempis von der Nachfolge Christi zu Tage. Im Jahre 1830 warde Dibdin Herausgeber einer Sammlung von geistlichen Reden verschiedener Verf., welche in zwei monatlichen Lieferungen von einem Bande unter dem Titel: The Sunday Library or the Protestant's Manual for the Sabbath's Day erschien. Diese Reihenfolge bestand aus sechs Bänden und wurde von Longman mit bedeutendem Erfolg

veröffentlicht; sie wurde stereotypirt und mehr als 4000 vollständige Exemplare abgesetzt. Der Herausgeber wünschte nach eben dem Plane eine Reihenfolge von ,,Christian Classics" wie Grotius, Locke, Paley etc. zu expediren, konnte aber keinen Verleger finden, der in den Plan eingegangen wäre.

Im Jahre 1830 gab Dibdin eine Rede zu St. Pauls, Covent Garden, über die Visitation des Archidiacon Cambridge heraus and 1831,,A Pastory Advice to his Flock in a Time of Trouble; ferner im Februar 1831 ein pseudonymes Pamphlet, betitelt:,,Bibliophobia. Remarks on the present languid and depressed state of Literature and the Book Trade; in a Letter addressed to the Autor of the Bibliomania. By Mercurius Rusticus. With Notes by Cato Parvus."

Im Jahre 1833 erschienen hauptsächlich auf Subscription unter seinen Pfarrkindern seine,,Lent Lectures" in 2 kleinen Octavbänden, und 1836 ebenfalls in 2 Octavbänden seine,,Reminiscences of a literary Life." Dieses Werk ist im Ganzen das unterhaltendste aller seiner literärischen Producte. Wie seine früheren Werke, ist auch dieses voll von kleineren Irrthümern, die Folge der Eilfertigkeit, und insbesondere von Namenverdrehungen und Verfälschungen, in welcher Hinsicht er jeder Zeit sich viel zu Schulden kommen liess. Auch ist es, abgesehen von diesen Fehlern, durch unzählige Druckfehler entstellt, welche die Ungeschicklichkeit seines Druckers beurkunden, nachdem er jetzt den kräftigen Beistand der Balmers und der Nicols so wie ihrer achtsamen Correctoren verloren hat. Demungeachtet ist es reich an interessanten Anecdoten, sowohl in Bezug auf Personen als auf Bücher.

In demselben Jahre führte er einen Plan aus, welchen er seit seiner Reise auf dem Festlande im Auge behalten hatte, nämlich eine Reise in England, zu welchem Zwecke ihm früher von einem Hause 2000 Pf. vorgeschossen worden waren, welche Summe er in dem unglücklichen Jahre 1825_zurückzuzahlen hatte. Er verliess sich hauptsächlich auf die Gastfreundschaft der Büchersammler im Norden, und im Jahre 1838 erschien in 2 Bänden (der eine stark, der andere schwach und ebenso ungleich mit Verzierungen ausgestattet, da sie beide das Product einer mittelmässigen Kunst waren) seine Nordreise, oder, mit vollständigem Titel, die,,Bibliographical, Antiquarian and Picturesque Tour in the Northern Counties of England and Scotland. Die zwei letzten Erzeugnisse seiner Feder sind Kanzelreden und drei Briefe an den Bischof von Landaff 1843 und The old Pathy 1844. Ausserdem wurde ein Bogen seiner beabsichtigten Geschichte von Dover gedruckt und einige der dazu gehörigen Kupfer vollendet; auch liegt noch ein kleiner Theil seiner bibliographischen Reise in Belgien in der Handschrift. Die Beendigung dieser zwei Werke beschäftigte ihn ohne Unterlass, als eine Lähmung des Gehirns, welche sich

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