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niet böse, ick hebb aw nur gefraget, offt so sy, darmit ick niet behoue dar tho lopen, vmme solckes tho besien.

Wefsel. Ghat an den Galgen vor den Düuel.

Johan Bouset. Als ghy wilt böse werden so ghat van mey, Siet, da hebbt ghy aw Geld.

Wefsel. (Besihet das Geld vnd spricht:) Dat Geldt docht nicht.

Johan Bouset. Wel, wat segget ghy, ifs et nien gudt geldt? Et sal aw den Düfel vpn Kopp nien gudt Geld sin. Siet ghy blinden Hundtskunt niet?

Wefsel. Ick sy nicht blindt, ick hebbe so wol Ogen im Kopp als ein ander. Dat sehe ick wol, dat dat Geldt nicht docht.

Johan Bouset. Nu sihe ick wel, dat et war is, als man secht, dat de Westpheling negen dage blindt liegt als een Hundt.

Wefsel. Si syn dy den Düuel vp dynen Kopp gelegen. Dar brüch wech mit dynem Geldt, ick wil myne Goes beholen, vnd brühe ben vor den Düuel, dar du tho dohnde hast.

Johan Bouset. Den Dufel mach aw vören. Ich hebb met de Düfel nicht tho doin vnd hey vöhre aw in ein Sackpeip effte Bunge, so fahret ghy met fröwden. Ick wil min Geld niet hebben, gefft mey dat Gans.

Wefsel. Ick wilt nicht dohn, dat hörstu wol. (Vnd gehet zornig abe.)

Johan Bouset. Dat Rhim mach nu wel wahr sin, dat men secht:

Westphalus est sine Pi, sine Pa, sine Con, sine Veri. Dat is vp Dudsch: In Westphaling is nien Gottesfurcht, nien Geduldt, nien Conscientz, vnd nien warheit (vnd lachet) Ha, ha, ha. Ey ick moth lachen, dat ick hem so bös gemaket. Ick sal nu vp dat Marckt gahn, Hir sou ick niet veel kregen hebben.

ACTVS SECVNDI

Scena Tertia.

Clas. Johan Bouset.

Claus. Ech möchte gärne wifse, wu doch die Schancke wiere. Wenn ich doch jemadts finge möchte, der mech in der Stadt zu rechte wifste, dann ech weis kein bescheidt nech in der Stad, äbert dorth sihe ech einen gihe, den mofs ech rvffe, vnn ehn fräge. Hirtz, hirtz, guter Freundt, harrt doch än wintzig.

Johan Bouset. Wel Duifel is byr, de mey so roept.

Claus. Ey ey, guter Freundt, hiert doch än wintzig. Johan Bouset. Wat wilt ghy? Wat is aw beger? Claus. Hirts, guter Freundt, ech wulle gärne mit vch kuse. Johan Bouset. Wat is dith tho seggen, wilt ghy ein Kruse hebben?

a

Claus. Hierstä, bästä in der Stodt dahaim.

Johan Bouset. Wat secht ghy heim. Ick sal niet weten, wat heim is, edder wat ghy damit meinen solt.

e

Claus. Ech fraige, ob du hi dahaima bast.

Johan Bouset. Böst? Ick sey niet böse, wat is dith tho seggen, Ick salt niet verstahn, wat aw beger is.

Claus. Verstiehstus dann nech, du most än nersch Kärle sey. Säig doch, wu die Schencke äs.

Johan Bouset. Wat wilt ghy Afs hebben? Ick hebb nien Afs. Dat möge ghy gahn suken vp dat Schindkule.

Claus. Woas äs dann doas für än Kerle, doas a mech nech verstieh kan.

Johan Bouset. Wat begeret ghy ein Karn.

Claus. Ech gleube, der Kerl wil mech veel hudeln, Ech lies än den Teuffel houn.

Johan Bouset. Wat begeret ghy Hauer? Ick sal nien Hauer hebben.

Claus. Das dech der Tonner erschloa, wenn du mech nempt wilt für än Narren hoile, so loas mech za freden, Ech wel dech och zu freden loasse. Ich saigs ja duitlich genog, wenn dues sost verstiehe wulst. Wiltus meyeu nech seige, so magstus wul loasse, so wel ech doch su lange fraige, bös echs ausfraige, vnn wenn dechs gleich noach zusierä vertrosse. (Gehet abe.)

Johan Bouset. Wat is dat tho seggen? Dat moth narrisch vnd seltzam Volck sin. Sy werden alltho mal gar böse vp mey, vnd ick sou hem doch niet doin. Ick wil tho Huis gaen, sy möget so bös syn als sy wilt, ick ensou niet darup passen.

(Beschluss folgt.)

Ein altes Gesangbuch.

Sowohl Wackernagel in seinem,,deutschen Kirchenliede" als von Winterfeld in seinem,,evangelischen Kirchengesange" geben zahlreiche und wichtige Nachrichten über die ältesten Gesangbücher des sechszehnten Jahrhunderts, beiden aber ist eins entgegen, dessen Beschreibung wir hier geben.

In einer Einfassung, deren Ecken die Zeichen der vier Evangelisten haben, zwischen denen oben die schwebende Taube,

links der Apostel Paulus mit dem Schwerte, rechts der Apostel Petrus mit dem Schlüssel, unten ein Engel auf einem Steckenpferde reitend, der Titel mit gothischen Lettern:

Teutsch

Kirchenampt.

So man jgt (Got zu lob)
ynn der Kirchen sin
get.

Zum andernmal vbersehen,
gebessert, vnnd mit vleys cor
rigiert.

Das Register findestu am ende dieses Büchlins, yn wilche die Messen, mit der Zal der bletter verzeichnet sind.

1526

Auf der Rückseite des Titelblatts beginnt das Gesangbuch mit dem,,Antiffen von dem heyligen geyst" nämlich:,,Kum heyliger geyst, erfülle die hertzen deyner glaubigen etc. Blatt 48 a. (mit Blattzahl xlviij | Z. 34 endet das Buch nach dem Register: ¶ Gedrückt zu Erffurd yn der Meymer gassen * || zum Halben Radt, durch Johannem Coersfelt. Blatt 48b. leer, 48 Blatt mit Blattzahl und Signatur A-F ohne Custoden mit divergirender Seitenzahl, Noten und grössern und kleinern gothischem Charakter. Kleinoctav. In dem hiesigen Exemplare fehlt Blatt 20.

Vorstehendes Gesangbuch, das fast keine gereimten Gesänge sondern blos übersetzte Antiphonien etc. aufzuweisen hat, ähnelt am meisten den von Wackernagel angeführten zwei Erfurter Gesangbüchern. S. 732 Nr. 52 und 53: die verdeutschten Fest-Introitus etc. und Enchiridion geistlicher gesenge and Psalmen, nameutlich dem erstgenannten.

Wir fügen hier das Verzeichniss der Introitus. Antiphonien und Gesänge bei, mit der Angabe ob und wo bei Wackernagel und Winterfeld derselben Erwähnung geschieht.

Bl. 1. b. auch Bl. 37 a. [mit kleiner Abänderung]. Kum hey

liger geyst, erfülle die hertzen deyner glawbigen etc. vgl. M. Luthers geistlichen Lieder v. Wackernagel S. 143, b. Winterfeld I, 32. 139. Es ist die Uebersetzung der bei Wackernagel S. 19. Nr. 34 angeführten Antiphona de spiritu sancto. cfr. Wackernagel Kirchenlied S. 138, Nr. 199.

Bl. 2. a. Yhr bimel tawet hernidder vnd ihr wolcken regnet den gerechten etc. ist der Introitus: Rorate coeli etc. Bl. 2. b. Herre ich erheb meyne feel zu dir, las mich nicht zu fchanden werden meyn Gott etc. nach dem 25.

Psalm ad te Domine leuaui animam meam, von Joh. Kohlros später umgedichtet. Vergl. Wackernagel S. 213. Nr. 292.

Bl. 3. b. und Bl. 26. a. Preys fey Gott yn den höchften, vnd den menfchen auff erden frid eynes gutten willens etc. ist die wörtliche Uebertragung des Gloria.

Bl. 6. a. Ich gleube yu einen Got - Vater almechtigen fchepffer hymels vnnd der erden, etc. wörtliche Uebertragung des,,Patrem."

Bl. 8.b. der Herr fei mit euch etc.

Bl. 10. b. Bl. 19. b. Bl. 31. a. Heylig, heylig, heylig bist Herrgot etc., sodann folgen die Einsetzungsworte mit Noten. Bl. 13. b. Bl. 31.b. O lamb Gottes, ebenfalls wörtliche Uebertragung des agnus Dei.

Bl. 14. a. Uns ift eyn kindt geboren, und diefer fohn ift uns geschenket etc. Hiernach ist von Peter Hagen ein Weihnachtslied gedichtet.

Bl. 15. a. Ehr fey Got ynn der höhe, Frid auff erden etc. verhält sich wie: Preys fey Gott etc. oben Bl. 3. 6. Bl. 17. b. Yhr werdet ynn der ftadt david finden das kind etc. Lafft vns nun alle dankfagen vnferm Got, wilcher durch feyne geburt etc. Beides sind reimlose Uebersetzungen des Alleluja und der Sequenz: Grates

nunc etc.

Bl. 18. b. Dann durch das geheymnifs des vormenfchten wortes, ift das newe licht etc.

Bl. 21.a. Im namen Jhefu follen fich beygen alle knye der hymlischen, yrdischen etc.

Bl. 22. a. Chriftus ift worden fur vnns gehorsam bifs zum tode etc. Bl. 23.a. Die gerechte handt des Herren hat krefftiglich gewirket die rechte handt etc.

Bl. 24. b. Vater fo diefer kilch nicht kann weggeha etc.
Wyr follen vns alzeit berühmen ym creutze vnfers
Herren Jefu Christi etc.

Bl. 25. a. Ich bin erftanden vnd bin noch bey dir etc.
Bl. 28. a. Vnfer Ofterlamb ist Chriftus, der am creutz für vns
geopffert ist, darumb etc.

Bl. 30. a. u. Bl. 34, a. 39, a. 42, a. Warlich es ift wirdig vnd recht billig vnd gleych etc.

Bl. 32. a. Lafft uns gefegnen den Herren Alleluia etc.
Bl. 32. b. Ihr menner vou Galilea, was verwundert yhr euch etc.
Bl. 33. a. Der herre mit Synai yn der heylickeyt ift auffge-

faren etc.

Bl. 36. b. Der geift des Herren hat erfüllet den vmbkreys der erden allelluja.

Bl. 37. b. Kum du tröfter, heylger geyft etc. Wir setzen das Lied hier her, da dasselbe ganz unbekannt za sein

scheint:

Kum du tröster heylger geyst,
Aus deyns liechtes brun vns leyft,
eynen durchleuchtigen ftral.
kum eyn vater der weyfen
Hilff vns auff diefer reyfen
Hie aus diefem jamertall.

O du allerhöchfter troft,
Der feelen eyn füffer gast
eyne füffe ertzeney.

In der arbeyt vnnfer rug,
ym fturmwetter guter fug,
Ym elend dich zu uns neyg.

O allerfeligstes liecht,

Der menfchen hertzen auffricht,
Die ym rechten glauben feyndt.
On deyn hülff vund hulde zwar
Ift ym menfchen gantz vnnd gar
Anders nicht dann fchuldt vnd peyn.

Wasche das do vnreyn ist,

Küle das do erhytzt ist,

Heyle das do verwundt ift.

Beug zu recht was ftreydt vnnd strebt,

Bedeck das von kelte webt

Bring zum weg was veryrrt ist.

Gib den aufferwelten deyn

fiebenmal gewertig feyn

deiner gaben miltiglich.

Gib der tugendt ihren lohn,

Der du felber bist gar schon,

Mach aus vns deyn hymelreich.

Bl. 40. a. Gebenedeyet fey die heylige dreyualtigkeit vnnd auch die unngeteylte eynigkeit etc. Dasselbe ähnelt dem bei Wackernagel S. 305. Nr. 387 aufgeführten von Michael Weisse verfassten Gesange.

Bl. 43. b. Der menfch prüffe sich selbst vnd alfo effe etc. Bl. 44. a. Alleluia. Ich habe vom Herren empfangen, das ich euch geben hab, denn der Herr Jefus ynn der nacht, da er verraten wart etc.

Bl. 45. a. So oft yr von difem brod effet vnd von difen Kilch

trinket etc.

Bl. 45. b. Sih ich fend euch wie die fchaff mitten vnter die

wölff alleluia etc.

Bl. 46.b. Mit groffer gewalt gaben die apofteln gezeugnis von der aufferstehung etc.

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